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Im Podcast “Markt und Mittelstand” von Thorsten Giersch mit Matthias Wittenburg

DER VERMITTLER: Matthias Wittenburg und die Beteiligungsbörse

Ein Gespräch mit Thorsten Giersch

Matthias Wittenburg, langjähriger Bankexperte und Mitbegründer der Beteiligungsbörse, hat sich im Jahr 2023 einem neuen Unterfangen gewidmet. Gemeinsam mit Holger Kruse gründete er die Beteiligungsbörse, um den wachsenden Bedarf an Teilverkäufen mittelständischer Unternehmen zu decken. In einem Interview mit Thorsten Giersch gibt Wittenburg Einblicke in die Motivation hinter der Gründung und erläutert, wie die Beteiligungsbörse sich von herkömmlichen Unternehmensbörsen unterscheidet.

Die Entstehung der Beteiligungsbörse

Wittenburg, der zuvor 25 Jahre im Bankgeschäft, zuletzt als Vorstand Corporates & Markets der HSH Nordbank, tätig war, erkannte im Alltagsgeschäft die steigende Nachfrage nach Teilverkäufen. Dies führte zur Gründung der Beteiligungsbörse Anfang 2023. Der Fokus liegt dabei auf Minderheitsbeteiligungen, eine Nische, die bisher wenig Beachtung fand.

Der Bedarf an Teilverkäufen

Im Interview erklärt Wittenburg, dass viele Unternehmerinnen und Unternehmer auf der Suche nach Eigenkapital sind, vor allem, um ihr Unternehmen zu erweitern oder Akquisitionen zu tätigen. Die steigenden Herausforderungen durch Krisen, Lieferkettenprobleme, Energiekosten und Zinsanstiege führen dazu, dass Unternehmen vermehrt nach Beteiligungspartnern suchen, um ihre Bilanzen zu stärken. Die Beteiligungsbörse deckt genau diesen Bedarf an Minderheitsbeteiligungen und bietet eine effektive Plattform für solche Geschäfte.

Unterschied zur herkömmlichen Unternehmensbörse

Wittenburg betont, dass die Beteiligungsbörse sich bewusst auf Minderheitsbeteiligungen konzentriert, während die meisten Unternehmensbörsen den Komplettverkauf von Unternehmen abwickeln. Dieser Fokus ermöglicht es, sich gezielt um Unternehmen zu kümmern, bei denen der Unternehmer oder die Unternehmerin weiterhin an Bord bleibt, jedoch mit zusätzlichen Gesellschaftern und Kapital.

Die Rolle der Due Diligence im Voraus

Ein wesentlicher Unterschied zur herkömmlichen Vorgehensweise liegt in der Durchführung einer ausführlichen Prüfung, einer sogenannten Due Diligence, bevor Investoren angesprochen werden. Diese Prüfung erfolgt im Vorfeld unter Einsatz digitaler Tools, um den Prozess zu vereinfachen und die Qualität zu gewährleisten. Wittenburg erklärt, dass dies den Vorteil hat, ein breiteres Spektrum von Investoren anzusprechen, da diese eine Angebotsunterlage mit höherer Aussagekraft erhalten.

Zusammenarbeit mit Hausbanken

Die Beteiligungsbörse arbeitet intensiv mit den typischen Hausbanken der Mittelständler zusammen. Banken und Sparkassen schicken ihre Kunden, die Eigenkapital benötigen, zur Beteiligungsbörse. Diese Zusammenarbeit ermöglicht es, Mittelständlern bei der Suche nach Eigenkapital zu unterstützen.

Typen von Mittelständlern und Investoren

Wittenburg unterscheidet zwischen zwei Unternehmenstypen, die nach Kapital suchen. Wachstumsunternehmen, die auf schnelles Wachstum ausgerichtet sind, und klassische Mittelständler, die erstmals familienexternes Kapital suchen. Hierbei beobachtet er, dass viele Mittelständler eher dazu neigen, mit anderen Unternehmerpersönlichkeiten, wie zum Beispiel Family Offices, zusammenzuarbeiten.

Abschließende Gedanken zur Käuferseite

Wittenburg erklärt, dass es durchaus Investoren gibt, die gezielt Minderheitsbeteiligungen suchen. Dies können Beteiligungsgesellschaften, strategische Investoren oder gehobene Privatkunden sein. Die Motivation dahinter ist vielfältig, von der Unterstützung erfolgreicher Unternehmen bis zur persönlichen Verbundenheit mit einem Mittelständler.

Die Beteiligungsbörse, unter der Leitung von Matthias Wittenburg, scheint eine innovative Antwort auf den wachsenden Bedarf an Teilverkäufen mittelständischer Unternehmen zu sein. Durch den Fokus auf Minderheitsbeteiligungen und die umfassende Prüfung im Vorfeld hebt sie sich von herkömmlichen Unternehmensbörsen ab und bietet eine effiziente Plattform für die Deckung von Eigenkapitalbedarf im Mittelstand.